Wie die deutschen Autobahnen gemacht werden

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Der Inhalt des Artikels:

  • Was ist die deutsche Autobahn
  • Wie alles begann
  • Nazis und Autobahnen: gute PR
  • So ist es aufgebaut
  • Wie viel kostet das
  • Instandsetzung


Wenn es um hochwertige Autobahnen geht, werden sich nur die Faulen an die deutschen Autobahnen erinnern. Es gibt sogar eine besondere Kategorie von Touristen, die eigens mit dem Auto nach Deutschland kommen, um über diese Autobahnen zu fahren, um Erfahrungen zu machen, die ihrer Überzeugung nach nirgendwo anders auf der Welt erlebt werden ...

Wie schaffen die Deutschen dieses Autobahnwunder? Werfen wir einen Blick in die Vergangenheit und Gegenwart und entdecken Sie die Geheimnisse der berühmten deutschen Autobahn.

Was ist die deutsche Autobahn


Foto: Autobahn bei Dortmund

Das Wort „Autobahn“ wird ganz nüchtern übersetzt: „Straße für Autos“. Tatsächlich ist es weder mehr noch weniger - eine Straße für den Verkehr in beide Richtungen. Auf der Autobahn können pro Fahrtrichtung zwei bis drei Fahrspuren vorhanden sein, dazu der äußerst rechte Fahrstreifen für Rettungsdienste, der durch durchgehende Markierungen, breiter als üblich, von den Hauptfahrstreifen getrennt ist und deren Befahren mit normalen Verkehrsmitteln untersagt ist.

Heute beträgt die Länge der Autobahnen in Deutschland etwa 13.000 Kilometer. Die Autobahnnummer beginnt in Deutschland immer mit dem Buchstaben "A", gefolgt von der Seriennummer der Autobahn.

An der letzten Ziffer können Sie die Richtung der Autobahn erkennen: ungerade Zahlen bezeichnen Straßen, die von Norden nach Süden folgen, gerade - von Westen nach Osten.

Auf Autobahnen gilt eine Mindestgeschwindigkeit von 60 km / h. Aber hier gibt es keine Höchstgeschwindigkeit, es gibt nur eine empfohlene. Generell wird auf deutschen Autobahnen eine Geschwindigkeit von 130 km/h empfohlen.


Das lockt viele Autofahrer aus Europa hierher: Einen solchen „Hochgeschwindigkeits-Exoten“ gibt es nur in Deutschland, auf anderen Autobahnen in der EU gibt es ein Tempolimit.

Trennzäune aus Beton oder Metall schließen das Einfahren in die Gegenfahrbahn aus. Auf der Autobahn gibt es in der Regel keine Ampeln und Kreuzungen – die Fortbewegung von Radfahrern und Fußgängern ist hier verboten.

Wie alles begann


Foto: Autobahn Bonn - Köln

Es gibt einen Stempel, dass die Deutschen ihre Autobahnen dem Nazi-Regime und insbesondere Adolf Hitler verdanken. Aber das ist nur ein Mythos, Spuren der geschickten Propagandaarbeit der Nazis. Tatsächlich wurden die Autobahnen in Deutschland lange vor Hitlers Machtergreifung erfunden.

Der Bau des ersten Abschnitts der deutschen Autobahn begann 1913 und wurde 1921 abgeschlossen. Es war ein Straßenabschnitt ohne Kreuzungen und Ampeln. Die Länge der Autobahn betrug nur 8.400 m.

Finanziert wurde der Bau des Straßenabschnitts von deutschen Industriellen und schlichtweg wohlhabenden Bürgern des Landes, denen die Zukunft der automobilen Lebenswelt nicht gleichgültig war. Die Straße trug den stolzen Namen „Straße für Verkehr und Ausbildung“ und wurde zunächst als Rennstrecke genutzt.

Eine vollwertige Autobahn trat erst 1932 in das Leben der Deutschen ein, als die 20 km lange Autobahn Bonn-Köln in Betrieb genommen wurde. Damals konnten nur wenige Autos die Geschwindigkeit von 60 km / h überschreiten, aber auf dieser Autobahn wurde eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km / h festgelegt. Die Autobahn Bonn-Köln ist die erste mautpflichtige Autobahn in Deutschland.

Nazis und Autobahnen: gute PR


Auf dem Foto: Hitler bei der Eröffnung der neuen deutschen Autobahn

Die Nationalsozialistische Partei Deutschlands lehnte den Bau von Autobahnen zunächst vehement ab und argumentierte, dass solche mautpflichtigen Autobahnen "nur von den Reichen, Aristokraten und Kapitalisten jüdischer Herkunft" benötigt würden und für das normale deutsche Volk absolut nutzlos seien.

Die Nazi-Proteste waren so überzeugend, dass die Autobahn zwischen Köln und Bonn offiziell in Landstraße umbenannt wurde und damit angeblich betont wurde, dass es in Deutschland keine Autobahnen gibt.

Die Nazis protestierten jedoch genau bis zu ihrer Machtübernahme gegen den Bau von Autobahnen. Von diesem Moment an begann in ganz Deutschland der aktive Bau von Autobahnen, und es wurden genau die Projekte der Wende der 20-30er Jahre genutzt, die noch vor wenigen Jahren so heftig kritisiert wurden.

Auf Drängen von Goebbels erschien bei jeder Eröffnung des Baus jeder Autobahn immer der Führer der Nation, der mit einer Schaufel oder einer Schubkarre fotografiert wurde. So wurde der Mythos, dass der Bau der Autobahnen allein das Verdienst der NSDAP sei, konsequent ins Bewusstsein der Deutschen eingeführt.


Tatsächlich befahl Hitler, im Rahmen der Arbeitspflicht die Zivilbevölkerung zum Bau zu treiben. Im Laufe der Zeit wurden diese Arbeiter durch Häftlinge der Konzentrationslager ersetzt.

Der Bau wurde beschleunigt durchgeführt, aber 1941 verlangsamte er sich, und 1943 wurde er ganz eingestellt, da der Transport von militärischem Gerät auf Autobahnen nicht so rentabel war wie auf der Eisenbahn, und die Bevölkerung zu diesem Zeitpunkt nur noch wenig Transportmittel hatte, um sag es milde.

Nach dem Krieg nahm die deutsche Regierung den Bau von Autobahnen wieder auf, deren Hauptziel es blieb, eine hohe Verkehrsgeschwindigkeit zu gewährleisten.

Im 21. Jahrhundert begann ein staatliches Wiederaufbauprogramm, das darauf abzielt, die Gebiete zu erweitern, die am stärksten überlastet oder gefährlich sind. Aus der Zeit, die seit dem ersten Bau der Autobahnen und der Zeit ihres Wiederaufbaus vergangen ist, können wir schließen, mit welcher Qualität diese Strecken gebaut wurden.

So ist es aufgebaut


Auf dem Foto: moderner Autobahnbau in Deutschland

Wie in allen Ländern der Welt beginnt auch der Straßenbau mit einer sorgfältigen und umfassenden Planung. Es entsteht ein Layout, das alle Nuancen der Durchfahrt der Autobahn, ihrer Anbindung an das bereits bestehende Autobahnnetz, Kreuzungssysteme, Brücken, Ausfahrten berücksichtigt.

Moderner Straßenbau in Deutschland ist ohne Beteiligung von Umweltschützern undenkbar: selbst scheinbar unbedeutende Faktoren wie die Wanderrouten von Wildtieren werden berücksichtigt. Deutsche Bauherren bemühen sich, das befriedigendste Projekt für alle zu schaffen.

Im modernen Deutschland ist es leicht, verklagt zu werden, wenn ein Bauvorhaben nicht den Anforderungen von Umweltschützern und Wohnrechten entspricht: Eine lärmende Autobahn, die neben Wohngebieten gebaut wird, wird von den Anwohnern kaum Zustimmung finden. Deshalb werden Pläne für den Bau von Autobahnen auf verschiedenen Ebenen mehrfach abgestimmt.

Die Deutschen haben keine besonderen ungewöhnlichen Materialien: den gleichen Asphalt, den gleichen Beton wie auf der ganzen Welt. Das Geheimnis liegt darin, dass es sich unter der obersten Fahrbahnschicht befindet - das ist das sogenannte "Straßenkissen", das in mehreren Schichten unter den Asphalt gelegt wird und einige Meter hoch werden kann.

Vor Baubeginn fährt Spezialgerät für den Erdbau entlang der Trasse der zukünftigen Autobahn und wählt bis zu zwei Meter Boden aus. In den resultierenden Graben kann je nach Bodenbeschaffenheit ein Geogitter für die Haftfestigkeit zukünftiger Kissenschichten verlegt werden.

Das Kissen selbst besteht aus Sand-, Lehm- und Kiesschichten. Jede Schicht wird mit einer speziellen Technik sorgfältig verdichtet und mit einer Lösung aus Kalk oder Calciumchlorid gegossen. Die Imprägnierung mit diesen chemischen Verbindungen führt dazu, dass die Schichten verdichtet werden, sie behalten konstant einen festen Feuchtigkeitsanteil.

Nach dem Einweichen des Kissens wird es gründlich gemischt und wieder verdichtet.Ein so präpariertes Reisekissen quillt oder hängt nicht durch Feuchtigkeit, körperliche Anstrengung und extreme Temperaturen.

Wenn das Reisekissen fertig ist, wird Asphalt oder Beton darauf gelegt. In Deutschland werden Betonstraßen zusätzlich mit einer Schutzfolie abgedeckt, die verhindert, dass die Betonmasse unter der Sonne reißt.


In Deutschland gibt es bei uns keinen so beliebten "Spaß", wie nach Regen den Asphalt in Pfützen zu verlegen. Die Deutschen sind zu faul, um mit dem Ausbessern der Straße zu beginnen, sobald sie mit dem Straßenbau fertig sind. Vielleicht wird deshalb hier bei Regen der Straßenbau sofort eingestellt und erst wieder aufgenommen, wenn die letzte Pfütze ausgetrocknet ist. Das ist ein weiteres Geheimnis der Qualität der deutschen Autobahnen.

Auch moderne deutsche Autobahnen werden unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der umliegenden Bevölkerung gebaut. Die Straßen sind mit einer speziellen Masse überzogen, die die Verkehrsgeräusche absorbiert (diese Komposition kann im gesamten Autobahnbereich bis zu zehn Zentimeter hoch werden!). So wird das Wohnen in Autobahnnähe nicht ungemütlich.

Charakteristisch ist, dass beim Bau von Autobahnen in Deutschland ausschließlich heimische Baumaschinen verwendet werden. Die Deutschen haben eine sehr große Erfahrung im Bau von Autobahnen, daher verwenden sie lieber ausschließlich Haushaltsgeräte, die genau auf die Anforderungen der Bauherren ausgelegt sind. In Deutschland werden Sie beim Bau oder der Reparatur der Autobahn keine importierten Asphaltfertiger oder andere Baumaschinen sehen.

Wie viel kostet das

Die Baukosten für einen Kilometer der deutschen Autobahn kosten das Land heute durchschnittlich 6 Millionen Euro. Der Preis ist ziemlich hoch, aber er wird durch die verwendeten Hochtechnologien, die hochwertige Spezialausrüstung und die Qualifikation der Arbeiter voll und ganz gerechtfertigt.

Pedantische und sparsame Deutsche verstehen sehr gut, warum sie einen so hohen Preis zahlen:

  • Autobahnen, die unter Berücksichtigung aller Anforderungen gebaut wurden, halten dem modernen Autoverkehr problemlos stand;
  • Deutsche Autobahnen dienen seit langem und bieten qualitativ hochwertige Straßenverbindungen;
  • Reparaturen für die Autobahn sind äußerst selten und in der Regel geplant – ungeplante Zerstörungen der Gleise sind hier selten.


Es gibt noch eine Nuance, aufgrund derer ein so hoher Preis für den Bau der Fahrbahn die deutsche Regierung nicht stört. Im Benzinpreis in Deutschland sind 80 % der Steuer enthalten, die hauptsächlich für den Straßenbau verwendet wird. So liegen die Baukosten zum Teil auf den Schultern eben jener Bürger, die anschließend über die gebauten Autobahnen fahren.

Instandsetzung

Im Durchschnitt beträgt die Gewährleistungsfrist für die Autobahn in Deutschland 30 Jahre. Das bedeutet, dass das Straßenbauunternehmen, das mit dem Bau der Autobahn beschäftigt war, in all diesen dreißig Jahren verpflichtet ist, seinen normalen Funktionszustand auf eigene Kosten aufrechtzuerhalten.

Diese Regel enthält einen weiteren wichtigen Grund für die hohe Qualität deutscher Autobahnen – welches Bauunternehmen möchte Zeit und Geld für dauerhafte Instandsetzungen aufwenden, wenn man zunächst ein hochwertiges Straßenbauwerk bauen kann und nicht endlos weitere abrollt, um „zu bringen“ der gewünschte Zustand"?

Vergessen Sie auch nicht, dass die deutschen Gesetze gegen Bauunternehmen ziemlich hart sind: Kommt es zu einem Unfall aufgrund einer schlechten Straßenoberfläche, geraten Straßenarbeiter in die Fänge der Richter, wo ihnen hohe Geldstrafen drohen.


Auch deshalb ist Patchen auf deutschen Autobahnen ein unmöglicher Exot: Solche Reparaturen verletzen unweigerlich die Integrität und die ebene Oberfläche der Strecke, was unweigerlich zu Verkehrsproblemen führt.

Autobahnen in Deutschland werden regelmäßig von etwa einem Drittel der gesamten Parkfläche des Landes genutzt. Auf den Autobahnen zahlen nur Lkw-Fahrer Maut, ansonsten bleiben diese herrlichen Straßen kostenlos.

In letzter Zeit wird in Deutschland aktiv die Frage nach der Einführung von Geschwindigkeitsbegrenzungen beim Fahren auf Autobahnen aufgeworfen. Wer schnelles Fahren mag, sollte sich also beeilen, um die Qualität und die einzigartigen Eigenschaften der legendären deutschen "Verkehrs- und Ausbildungsstraßen" voll zu schätzen ".

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